Sarg zu Verkaufen by Jeff Strand

Autor:Jeff Strand [Strand, Jeff]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783902607812
Herausgeber: mkrug Verlag
veröffentlicht: 2013-11-28T16:00:00+00:00

Kapitel 15

Der Mann strich über seinen schmalen schwarzen Kinnbart und betrachtete erst mich, dann den demolierten Laster. »Haben Sie irgendwelche Waffen?«, wollte er von Goblin wissen.

»Der Kerl im Laster hat eine Pistole«, antwortete Goblin. »Aber ich kann erklären, wie ...«

»Und das wirst du. Überrascht, dass ich es war und keine neue Gruppe von Opfern, was? Ich habe bei eurem Walkie-Talkie-Geplauder einige sehr interessante Dinge gehört. Medusa, hol die Pistole.«

Die Frau in rot nickte und ging ruhig zum Laster.

Der Mann musterte mich voll Abscheu. »Er sieht erbärmlich aus.«

»Ja«, bestätigte Goblin und versuchte zu lächeln. »Wir haben uns ziemlich gut um ihn gekümmert.«

»Ihr habt euch um gar nichts gekümmert!«, herrschte ihn der Mann an und richtete anklagend einen Finger auf Goblin. »Wo sind Ghul und Oger?«

Goblin schwieg einen Moment. »Sie sind ... ich meine, Sie haben es doch bereits gehört, oder?«

»Ich will es aus deinem Mund hören.«

»Sie sind tot.«

»Und wer hat sie umgebracht?« Der Mann deutete auf mich. »Etwa er?«

Goblin schüttelte den Kopf. »Seine Frau.«

»Oh, seine Frau, so ist das. Tja, bestimmt hast du dich wenigstens um dieses Problem gekümmert, nicht wahr? Bitte, führ mich zu ihrer Leiche, damit ich darauf spucken kann.«

»Mr. Burke ...«

»Vorläufig redest du mich gefälligst mit ›Sir‹ an.«

»Sir, es war nicht unsere Schuld.«

»Oh, das freut mich zu hören. Dann kann ich nur davon ausgehen, dass die Hand Gottes höchstpersönlich herabgegriffen und sie in Sicherheit gebracht hat.«

Medusa reichte Mr. Burke die Pistole, die sie Roger abgenommen hatte.

»Das ist eine von euch«, stellte er mit einem Blick auf die Waffe fest.

»Ja, Sir.«

»Haben wir unlängst beschlossen, unsere Opfer zu bewaffnen? Ist es so?«

»Nein, Sir.«

»Lass mich dir etwas erklären, Goblin. Ich hasse es, wenn ich dazu gezwungen werde, mich um den Kleinkram zu kümmern, den ihr hier draußen treibt. Wenn ich mein Labor verlassen muss, um euren Mist aufzuräumen, vergeudet das meine Zeit, und ich werde ausgesprochen verärgert. Verstehst du das?«

»Ja, Sir.«

»Nach allem, was ich über dieses unglückselige Projekt weiß, waren sechs Personen in dem Wohnmobil, dem ihr aufgelauert habt. Wie viele davon habt ihr zu mir gebracht?«

Goblin schwieg.

»Wie viele?«

»Keine.«

»Wie viele von ihren Leichen habt ihr zu mir gebracht?«

»Keine.«

»Und wie viele davon waren kleine, hilflose Kinder?«

»Sir, ich ...«

»Beantworte die Frage.«

»Zwei.«

»Zwei kleine Kinder. Und trotzdem hat sich dein Personal durch deine Inkompetenz um vierzig Prozent verringert. Verschwendung dieser Art mag ich gar nicht, Goblin.«

»Es tut mir leid.«

»Tatsächlich gibt es im Moment sehr wenig, was mir überhaupt gefällt. Ich beende diesen Zweig des Projekts mit sofortiger Wirkung.«

Goblin sparte sich die Mühe, dagegen zu protestieren.

Ich versuchte verzweifelt, meinen Körper oder irgendeinen Teil davon zum Funktionieren zu bringen, aber ich blieb eine menschliche Statue.

Mr. Burke runzelte die Stirn. »Ist das Ghuls Leiche?«, fragte er und deutete auf die menschlichen Überreste am Straßenrand.

»Äh, nein«, gestand Goblin. »Das ist Charlie.«

»Sie haben Charlie auch umgebracht?«

Goblin setzte zum Nicken an, dann überlegte er es sich anders und beschloss offenbar, besser doch nicht zu lügen. »Nein, Sir, das waren wir.«

»Wir?«

»Troll und ich.«

Troll trat unbehaglich von einem Bein aufs andere.

»Ihr habt einen unserer Komplizen ermordet?«

»Ja, Sir.«

»Wäre es sehr unverfroren, wenn ich frage, weshalb?«

»Er wollte die Klappe nicht halten.

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